Ouvrage du Monte Grosso
Baujahr 1931-1935
Regiment der 85. BAF und 158. RAP
Anzahl der Blöcke 7
Gemeinsamer Eingang EM und EH
Besatzung 10 Offiziere und 373 Männer
Monte Grosso ist eine Festung die zu einem Teilstück der Maginot-Linie, entlang der Grenze zwischen den Städten Sospel und Breilsur-Roya im Département Alpes-Maritimes gehört.
Das Werk wurde am nordöstlichen Ende der Stadt Sospel, auf dem Gipfel des Mont Gros auf einer Höhe von 1273 Meter über dem Meeresspiegel gebaut. Es hat einen kombinierten Eingang für Personal und Material (Entrée mixte) sowie sechs weitere Kampfblöcke und ist somit das mächtigste Werk der Alpen-Linie. Ein achter Block sollte später noch gebaut werden, wurde aber nicht mehr realisiert.
Aufgabe des Werkes war, das französische Gebiet gegen die italienische Armee zu verteidigen, was dann im Juni 1940 auch Realität wurde.
Die "Hauptwiderstandslinie" besteht aus einer Reihe, einander unterstützenden Maschinengewehr- und Artillerie-Kasematten. Zum Teilsektor Sospel gehören neben Monte Grosso auch die Werke des Col de Brouis, der Agaisen, St. Roch und Barbonnet.
Wie alle Werke der Maginot-Linie, war auch Monte Grosso so konzipiert, einem Bombardement von sehr großen Kaliber zu widerstehen. Die Anlagen sind unterirdisch gebaut, mindestens zwölf Meter unter Fels (der Monte Grosso erreichte eine Tiefe von 70 Meter), während die Kampfblöcke auf der Oberfläche verteilt um den Gipfel sind, und durch dicken Stahl und Schichten aus Stahlbeton geschützt sind.
Die Kasernen, die Räume der Luftfilter, Telefonzentrale, Munitionslager, Lazarett, Wassertankräume, Treibstofflager und Lebensmittellager waren alle durch eine Schmalspurbahn, miteinander verbunden.
Um den für die Beleuchtung, die Lüftung, die Aufzüge und die Panzertürme notwendigen elektrischen Strom (210 Volt Wechselstrom) zu erzeugen, wurde die Anlage mit vier Generatoren, die jeweils durch einen Dieselmotor SMIM 6 SR 19 angetrieben wurden, ausgerüstet. Bei den Motoren handelt es sich um sechs Zylindermotoren mit 150 PS bis 600 U / min. Die meisten anderen alpinen Werke, hatten nur drei Motoren, mit geringerer Leistung.
Ergänzend für die Notbeleuchtung der Anlage, war ein Motor CLM 1 PJ 65 (8 PS bei 1000 U / min) installiert. Die Kühlung der Motoren wurde durch Wasserzirkulation bewerkstelligt. Es gibt vier Dieseltanks (Gesamtreserven von 109.000 Liter, genug für zwei bis drei Monate ohne Nachtanken), zwei Öltanks (insgesamt 8.000 Liter) und drei Kühlwassertanks (160.000 Liter). Weiterhin besitzt das Werk fünf Tanks mit Trinkwasser mit 33.000 Liter pro Stück.
Die um den Gipfel angeordneten Kampfblöcke, hatten eine gewisse Autonomie, mit eigenen Munitionsmagazinen, Ruheräumen, sowie Lüftungs- und Luftfiltrationssystemen.
Im westlich gelegenen Block 1 befindet sich der kombinierte Eingang, für Material und Personal. Man konnte mit einem kleinen LKW einfahren und er war mit einem Zugbrückenartigem Panzertor geschützt. Der daneben befindliche Mannschaftseingang war durch eine gepanzerte Tür geschützt.
Die Fassade wurde durch einen Diamantgraben gesichert, indem zwei Maschinengewehre mit sich überschneidenden Feuerlinien installiert waren, des Weiteren hatte das Eingangsgebäude eine GFM Glocke (Beobachter und Maschinengewehr) und LG Glocke (Granatwerfer).
Hinter der Zugbrücke, diente der Anfang der Galerie als Garage, geschlossen auf der einen Seite durch die Zugbrücke und auf der anderen durch ein zweites gepanzertes Rollsschott. Hier wurden die LKWs oder Maulesel (bei starkem Schneefall) entladen und das Material auf die Loren der Schmalspurbahn gepackt. Diese Galerie wird durch Maschinengewehre verteidigt, bestehend aus drei Scharten. Die Maschinengewehre des Werkes wurden jeweils durch einen abgeschirmten und abgedichteten Trichter geschützt (zum Schutz gegen Giftgas). Sie hatten Kaliber 7.5mm (Hersteller: FM, Modell 1933D 12,35 gr. anstelle des Modell 1929C, 9 gr.)
Block 2, wurde geplant aber dann nicht mehr gebaut. Er hätte südlich zwischen dem Eingangsblock und Block 4 als Artilleriebunker für zwei 75-mm-Mörser Kanonen mit südlicher Ausrichtung dienen sollen.
Der als Artillerieblock gebaute Block 3 ist nördlich des Eingangsblocks. Im Norden flankiert, mit zwei Haubitzen Kaliber 75mm - Modell 1929 (theoretische maximale Reichweite von 12 km bei einer Anzahl von max. 12 Schuss pro Minute). Eine Scharte für gemischte Waffen JM / AC25 (für die Verteidigung der Zufahrtsstraße).
Ein Zwillings MG, Kaliber 7,5 mm, (MAC Modell 1931 F), maximale theoretische Reichweite 4900 m, bei einem Winkel von 45 °, allerdings durch den Trichter auf 15 ° begrenzt, effektive Reichweite ca. 1200 Meter. Weiterhin noch eine GFM Glocke montiert als Observatorium. Der Block hatte einen Notausgang in den Diamantgraben.
Block 4 liegt oberhalb und östlich des Eingangsblocks. Es ist ein Artilleriebunker für vier 81 mm Mörser mit einer Schussfolge von 12 bis 15 Schuss pro Minute und einer maximalen Reichweite von 3600 m, zwei im Nord- und zwei im Südosten, gekrönt von einer GFM Glocke. Der Block besitzt einen Notausgang auf der Rückseite. Der Aufgang zum Block aus der Galerie, hat eine Höhe von 51 Metern.
Block 5 ist auf dem Grat weiter östlich von Block 4. Er besitzt eine 75 mm Kanone Modell 1933, vier Meter im Durchmesser, versenkbar, maximale Reichweite 12 km und eine GFM Glocke. Zum Block muss man einen Höhenunterschied von 44 Metern überwinden. Um die stetige Versorgung mit Munition sicher zu gewährleisten, wurde ein zusätzlicher Munitionsspeicher auf halber Höhe, bei 19 Meter angelegt.
Block 6 ist direkt nordöstlich über Block 5. Seine Bewaffnung besteht aus einem versenkbaren Granatwerfer von 135 mm (der einzige im Südosten). Maximale Schussfolge pro Rohr sechs Schuss pro Minute, bei einer maximalen Reichweite von 6 km, sowie eine LG Glocke.
Block 7 ist am östlichen Abhang des Gipfels. Es ist ein Infanteriebunker in Richtung Nordosten, mit einer Nische für Maschinengewehre, eine JM Glocke, einer GFM Glocke und VDP Observatorium (direkte Sicht und Periskop).
Etwas nördlich von Block 7 ist Block 8, gebaut als Infanterieblock.
Das Werk wird aktuell durch einen Verein mit viel Fleiß, Engagement und Liebe zur Geschichte, wieder instandgesetzt!
Ouvrage du Monte Grosso
association SOCCA
Unser Mitstreiter, "Caveseeker", war öfters in dieser schönen Anlage, als sie noch verlassen war.
Hier die Bilder, die er uns mitgebracht hat!
zur Bildergallerie
Text & Bilder by "Caveseeker"